Schulentlassfeier an der AGG
Preise für soziale und schulische Leistungen: We Can mit Freestyle
„Das gibt eine Sup(p)errede!“, kam die Einflüsterung von der Seite, als Schulleiter Stephan Supper aufs Podium stieg. Zum ersten Mal könne er Absolventen der Augustenburg-Gemeinschaftsschule zum gelungenen Schulabschluss gratulieren, freute er sich. 14 Hauptschulabschlüsse und alle 21 Realschulabschlüsse wurden glücklich erreicht. Und das, obwohl das frische Motto der „9er“ sich seinem akademischen Sachverstand zunächst verschloss: „Ich gehöre zur Generation der 'Boomer'. Im Studium lernten wir, dass alles pädagogisch korrekt von statten gehen muss, Und dann kamt ihr!" "Freestyle" war nämlich das durchaus lehrplanfeindliche Motto der Grötzinger Hauptschüler 2024. Und nicht nur Pädagogen wären an deren sehr freien Auffassung von schulischen Aktivitäten teilweise verzweifelt. Doch: „Irgendwie seid ihr auch zu beneiden!“ Die Schülerinnen und Schüler hätten mit dem Motto ihren eigenen Stil gefunden, und das gehöre nunmal zum Erwachsen werden: „Eure innere Stimme gab euch Selbstvertrauen und Mut!“ Auf ähnliche Komponenten hätten auch die Realschüler gebaut. Nach „Yes We Can!“ schrieben und lebten sie „Yes We Did!“. Und damit hätten sie ihre Ziele hart erarbeitet und dann glücklich erreicht. Schulleiter Supper bat alle Absolventen: “Vergesst nicht eure Lehrkräfte und die Eltern, die euch immer unterstützt haben!“ Jetzt gehe es daran, neue Wege zu suchen. Für diese wünschte er eine gute Mischung aus Freestyle und Yes We Did It. Und für diesen Abend weiter neudeutsch: „Let’s celebrate!“
Ortsvorsteherin Karen Eßrich erinnerte an einen besonderen Spender: „Nicht nur die schulischen Leistungen in Unterricht und Prüfung sollten belohnt werden, befand der gebürtige Grötzinger Gerhard Hauenstein, der nach Kanada ausgewandert war. Aus Geldmitteln, die er der Stadt Karlsruhe übergab können jährlich Schülerinnen und Schüler der Grötzinger Abschlussklassen ausgezeichnet werden, die sich schulisch und außerschulisch besonders engagiert und für Belange im Ortsteil eingesetzt haben“. Edda hat sich stets für die Belange ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler eingesetzt und Georgette war eine engagierte Schülersprecherin. Als Anerkennung überbrachte die Ortsvorsteherin jeweils einen Betrag der Hauenstein-Stiftung: „Das ist eine kleine Belohnung für euren sozialen Einsatz. Der Ortschaftsrat und die Ortsverwaltung wünschen Euch viel Glück und Erfolg auf eurem weiteren Lebensweg!“
Viel Lob, so manche zwiespältige Erinnerung oder auch anekdotische Anmerkung kam in den Ansprachen und Glückwunschadressen der Klassenlehrinnen und -Lehrer und Elternvertreterinnen zum Vorschein, manche heiter oder wehmütig, andere zum Nachdenken geeignet. Und von ganzem Herzen ging viel Dank der ehemaligen Schülerinnen und Schüler an Eltern, Lehrkräfte und Therapeuten. Alles war unterhaltsam in ein vielseitiges Bühnenprogramm eingebettet in Regie und mit Moderation der Entlassschüler.
Besondere Hochachtung erfuhr dabei Konrektorin Christine Schneider. Und folgerichtig sorgte sie für eine ganz ungewöhnliche, weil noch nie dagewesene Einlage im Festprogramm. Vor der Zeugnisausgabe erbat sie sich eine ganz private Gesprächsrunde, allein für sie mit ihren Schützlingen, ganz ohne Publikum.
Die glücklichen Absolventen wurden schließlich samt ihren Zeugnissen entlassen. Unter ihnen mit einem Lob für besondere Lernleistungen und gutes Verhalten Lilly Illinger und Jasmine Molde. Olivia Lüdecke, Carolin Dietz, Elisabeth Thomaschny, Angelina Kwiek und Ivone Schlindwein erhielten einen Preis für herausragende Lernleistungen und sehr gutes Verhalten. We Did it!
Autorin: Ursula Steinhardt-Stauch